Warum freie Software, warum offene Standards?

Software

Es ist nicht egal, ob eine Software kostenlos benutzbar ist, oder wirklich frei. Die Freiheit einer Software oder eines technischen Standards ist nicht vergleichbar mit der Freiheit eines Bieres. Das letztere sollte vor allem kostenlos sein, das erste sollte vor allem frei sein.

Freiheit für Software bedeutet vor allem Zugänglichkeit für alle Menschen. Die Kostenfreiheit ist sicher auch ein Punkt, aber bei Weitem nicht der Wichtigste. Ich selbst benutze auch freie Software, die eben nicht kostenlos ist.

Freie Software beherrscht eigentlich das ganze Netz, ohne dass man es direkt mitbekommt; jeder von uns benutzt ständig freie Software; beispielsweise läuft fast jede Webseite mit ninx, apache, oder mittlerweile caddy. Alles freie http-server; selbst die Microsoft-Webseite wurde (oder wird immernoch) bereitgestellt durch freie Software.

Auf jedem Android-Smartphone läuft im Hintergrund (leider gut versteckt) ein verkrüppeltes Linux als Basis.

Standards

E-Mail

Die E-Mail hätte sich nie durchgesetzt, wenn der Standard nicht von Beginn an frei und offen geweesn wäre. Universitäten setzten eigene Mailserver auf und kommunizierten damit untereinander. Genau so war das System ursprünglich gedacht; viele, eher kleine, E-Mail Server mit wenigen Nutzern tauschen untereinander Nachrichten aus. Heutzutage sind es eher wenige, sehr große Anbieter, die Milliarden Menschen bedienen und durch ihre Monopolstellung Politik betreiben und die Benutzer von kleinen, vielleicht privaten, Mailservern gängeln.

Das Web

Ich spreche hier von klassischen Webseiten, wie z.B. http://okaris.de. Das Hypertext Transfer Protocol war ähnlich gedacht; viele kleine Computer sind Teil des Web und stellen Webseiten zur Verfügung, die dann von allen Teilnehmern angesehen werden können.

Heute gibt es wenige, kommerzielle Webseiten,(facebook, instagram…) die krampfhaft versuchen, Benutzer möglichst lange auf ihrer Seite zu halten, um möglichst viel, möglichst personalisierte Werbung auszuliefern.

Instant-Messaging, Sofortnachrichten

Dies scheint im Moment das Thema zu sein.

Der “Markt” für solche Sofortnachrichtensysteme ist extrem fragmentiert, existierende freie Standards spielen kaum eine Rolle.

Spätestens mit dem Aufkommen von Whatsapp entstand ein “Industriestandard”, bzw. ein scheinbarer Standard, den praktisch jeder nutzte. Mit dem Monopol kam es, wie es kommen musste; facebook kaufte den Dienst, versprach jedoch, mit den anfallenden Daten der Nutzer sehr sorgsam umzugehen, bzw. die überhaupt für gar nichts zu benutzen.

Es stellt sich jetzt aber die Frage nach dem Geschäftsmodell; Sofortnachrichten für Milliarden (!) Menschen zuverlässig auszuliefern lässt sich nicht mit einem Serverchen für 100 € im Monat bezahlen. Da der Dienst aber kostenlos (eine Weile lang musste man einen € im Jahr bezahlen…) ist, muss man entweder davon ausgehen, dass Facebook ein gemeinnütziger Verein ist, oder dass die Aussage, die Daten der Nutzer nicht abzugraben nicht ganz ernst gemeint war. Letzteres scheint der Fall zu sein, wie das Desaster mit den neuen Nutzungsbedingungen zeigt.

Wie gehe ich damit um?

Ich beteilige mich, soweit es geht nicht am Datenkapitalismus.

Ich glaube an ein wirklich freies Internet.

Ich betreibe mehrere Server mit freier Software, die alle für mich relevanten Dienste bereitstellen:

  • Mastodon als Social Network
  • Snikket XMPP zur Sofortkommunikation
  • Mailcow als E-Mail Server
  • Funkwhale als Musikserver
  • Peertube als Videoserver
  • mehrere Webseiten für mich privat oder Freunde
  • und einiges andere mehr.

Kannst Du mir helfen?

Total gern.

Ich bin kein Programmierer, sehe meinen Anteil an der Freien Software Community im Support für Freunde, Familie und andere Interessierte. Wenn Du bis hierher gelesen hast und Unterstützung, weitere Informationen oder Zugang zu einem meiner eingesetzten Dienste möchtest, kontaktiere mich sehr gern!